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Julia Grammel

Reise in eine andere Welt: Welcome India!

Die warme Tropenluft küsst meine Wangen, als ich den Flughafen in Cochin, Südindien verlasse. Ich atme tief durch und bin gespannt, was mich hier erwarten wird. Ich steige in das klimatisierte Taxi und gebe mich der Reise hin.


Mehrere Stunden dauert der Weg vom Flughafen zum Ashram. Es ist viel Verkehr. Staunend beobachte ich die sattgrüne Landschaft. Schon vom Flieger aus konnte ich eine tiefe Dankbarkeit für dieses grüne Paradies spüren. Im Taxi läuft indische Musik und ich reise mit drei Franzosinnen, die ebenfalls das Ashram besuchen. Eine davon bietet mir ein Samosa an. Lächelnd beiße ich darauf und schmecke die sanfte Schärfe. Und wie ich so dasitze, mein Samosa genießend, fühle ich tiefen Frieden und ein Gefühl am richtigen Ort zu sein.



Daran ändert sich auch nichts, als wir ziemlich oft im Stau stehen oder durch Menschenmengen fahren. Ich fühle mich erholt - die Nacht in Doha war sehr komfortabel. Am Weg zum Flughafen durfte ich heute schon der Sonne beim Aufgehen zusehen. Welch ein Spektakel: Ein roter Feuerball, der langsam aus dem Meer hervorragt und sich hinter Palmen offenbart.


Das laute Hupen der Autos holt mich zurück ins Hier und Jetzt. Ich frage mich gerade, ob wir bald am Ziel sind, als meine Sitznachbarin mir gerade deutet, dass wir angekommen sind. Es ist bereits 19:30 und dunkel. Voller Neugierde verlasse ich das Taxi und werde wieder von der heißen Tropenluft umschlungen.


Dankbar, dass meine Mitreisenden sich hier bereits auskennen, folge ich ihnen in den Speisesaal. Das Check-in ist gerade noch geschlossen. Im Speisesaal mischt sich der Duft verschiedenster Gewürze. Neugierig folge ich den anderen Menschen hier: Als erstes holen wir uns einen Metallteller aus der Abwasch. Dann heißt es anstellen und aus der Vielzahl an Speisen wählen. Ich entscheide mich für zwei Currys und etwas, das mich an eine gefüllte Palatschinke mit Kartoffeln erinnert. Besteck gibt es keines.


Leichte Unsicherheit macht sich in mir breit, als ich am Tisch Platz nehme. Wie soll ich dieses flüssige Gemisch ohne Besteck essen? Doch die Neugier überwiegt. Als ich den ersten Bissen nehme, feiern meine Geschmacksnerven ein Konzert: Scharf und doch auch lieblich. Ein unbeschreiblich interessanter und wohltuender Geschmack. Voller Hingabe esse ich und lasse mich von der Atmosphäre berieseln. Eine prickelnde Lebendigkeit liegt in der Luft. Und gleichzeitig eine tiefe Verbundenheit. Ich fühle mich irgendwie Zuhause, obwohl ich gerade erst angekommen bin.


Nachdem Essen können wir einchecken. Eine nette Dame heißt mich mit einer herzlichen Offenheit willkommen: "I am so glad you're gonna stay here." Es wirkt so, als würde diese Worte auch so meinen, wie sie sie gesagt hat. Sie drückt mir einen Flyer in die Hand - am nächsten Morgen kann ich eine Ashram Führung machen. Dann gibt sie mir einen Zimmerschlüssel. Sie sagt: "I give you a small but very tidy room. Perfect for a woman travelling alone. You gonna like it."


Wieder bin ich etwas nervös: Wie wir das Zimmer wohl aussehen, in dem ich die nächsten 1,5 Monate verbringe? Ob es mir gefallen wird? Ich verwerfe alle Zweifel und denke mir: "Ich vertraue dem Leben, dass es sich schon etwas Schönes für mich ausgesucht hat." Und so ist es auch: Als ich mit meinem großen Gepäck schließlich das Gebäude gefunden habe, bin ich positiv überrascht: Es ist nicht in dem Hochhaus, indem ich dachte. Sondern ein niedriges Gebäude mit vielen Bäumen herum.



Mein Zimmer ist im Erdgeschoß. Es ist klein aber deutlich besser ausgestattet als erwartet: Ein Bett steht darin (nicht nur eine Matratze auf dem Boden, wie befürchtet), eine kleine Abwasch, sogar ein Schreibtisch ist dabei. Und ich habe mein eigenes Bad: eine kleine Toilette und ein Duschkopf an der Wand. Das Zimmer riecht angenehm - kein müffeliger Geruch, wie befürchtet. Ich atme tief durch und denke: "Danke, Leben." Ich fühle mich wohl hier. Es gibt sogar einen Ventilator an der Decke, der die warme Luft deutlich abkühlt. Draußen höre ich Vögel zwitschern und das Meer rauschen. Der einzige Wermutstropfen ist die Straße daneben. Doch ich denke mir: "Eine gute Möglichkeit um Frieden mit dem Straßenlärm zu schließen. Und tatsächlich gelingt es mir rasch mich zu entspannen." Dankbarkeit erfüllt mein Herz und fühle, dass ich am richtigen Ort angekommen bin.




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1 Comment


beratung
Nov 27, 2023

hallo julia,

toll, dass du deine herzensreise wahr gemacht hast und auch sooo mutig! wir haben uns durch das coaching mit alexandra stross kennengelernt… du hast in der C- Zeit online yoga angeboten…. das war toll!

freue mich, dass du deine indien abenteuer „blogst“ und man so mit dir „mitreisen“ kann 🧘‍♀️🌴🐘wünsche dir einen „wunder“bare zeit, alles liebe und winterliche grüße aus wien, eva gryc 🥰🫶🌟

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