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Julia Grammel

Über Pferdewettrennen und ein indisches Kloster

Heute möchte ich dich mit nach Indien nehmen und dir verraten, wie ein Pferdewettrennen und ein indisches Kloster zusammenpassen. Und was das alles mit Meditation zu tun hat. Tauche ein in eine Welt, die dir zeigt, dass so viel mehr möglich ist, als du bisher jemals geglaubt hast.



Es ist 5:00 Uhr morgens und mein Wecker läutet. Es ist ein sanftes Geräusch – Beethovens Symphonie. Ich mag es, wenn der Tag auf eine ruhige Weise startet. Doch in meinem Kopf herrscht Chaos.


Ich hatte einen komischen Traum. Es ging um irgendein Pferdewettrennen, an dem ich teilnehmen wollte und dessen Anmeldebedingungen ich nicht genau verstand. Und obwohl dieser Traum wenig mit meiner aktuellen Realität zu tun hat, so hat er doch eine Unruhe in mir ausgelöst. Denn mein Geist fragt sich die ganze Zeit: „Was muss ICH tun, damit ich all das regeln/lösen kann?“ Und genau diese Frage löst Stress und damit Angst aus. Kurze Zeit fühle ich mich gefangen in diesem seltsamen Gefühl. Doch plötzlich meldet sich aus der tiefe eine ganz ruhige Stimme in mir. Sie sagt: „Lass Gott die Antwort finden. Du musst es gar nicht wissen.“


Augenblicklich spüre ich eine Ruhe in mir. Wenngleich der Inhalt des Traums wenig mit meinem derzeitigen Leben im indischen Kloster zu tun hat, so ist das dahinterliegende Thema, das es mir gezeigt hat, doch sehr präsent in meinem Leben. Die ständige Frage danach, wie ICH eine Lösung finden kann. Denn unser Geist ist ein Meister darin, nach Lösungen zu suchen. Die Probleme dafür erschafft er auf kreative Weise kurz zuvor.


Über Verwirrung, Illusion und Realität


Vielleicht kennst du Situationen wie diese: Dein Geist dreht sich im Kreis, weil du nicht weißt, wie du all deine Aufgaben im Alltag bewältigen sollst. In dir herrscht Angst, weil so viele Menschen rund um dich krank sind und du Angst hast, dich anzustecken. Du machst dir Sorgen, dass bei den steigenden Preisen dein Gehalt nicht reichen wird, um all deine Lebenserhaltungskosten zu decken. Du fragst dich, ob du je eine glückliche Liebesbeziehung führen wirst und leidest furchtbar, weil du jetzt gerade allein/in einer unglücklichen Partnerschaft bist.


Auch wenn diese Situationen sich sehr real anfühlen, so sind sie doch aus dem genau gleichen Material gebaut wie mein Traum vom Pferdewettrennen: Aus der Verwirrung unseres Verstandes, der nicht zwischen Realität und Illusion unterscheiden kann. Was das heißen soll? Das erkläre ich dir gleich.


Kommen wir zurück zum Pferdewettrennen. Denn anhand dieses fiktiven Beispiels ist es leichter verständlich, dass meine Gefühle, die ich fühle (Angst, Stress, Unruhe) NICHTS mit meinem aktuellen Leben zu tun haben. Denn in Wirklichkeit liege ich ja in Indien in meinem Bett, eingehüllt in ein frisches Bettlaken. Nur mein Geist wandert irgendwo anders hin. Und erzeugt daraus eine Spannung, die ich in Form von Angst, Unruhe und Stress spüre.


Die Realität ist also: Mein Körper ist hier in Indien. Nur meine Gedanken sind es nicht. Denn sie sind nicht in diesem Moment. Und das ist nichts Ungewöhnliches. Das ist bei fast allen Menschen der Fall: Dass ihre Gedanken nicht im Hier und Jetzt verweilen, sondern über irgendwelche Dinge in der Vergangenheit oder Zukunft brüten. Und genau aus diesen Gedanken entstehen dann die Gefühle, die wir haben: Das können manchmal schöne Gefühle wie Freude und Liebe sein, wenn wir an etwas Erfreuliches denken. Doch meistens sind es eher Unzufriedenheit, Angst, Stress, Wut, Unruhe usw., die daraus entstehen. Denn unser Geist ist Meister darin, überall das Negative zu finden, um uns vor scheinbaren Gefahren zu bewahren, die in Wahrheit gar nicht existieren (siehe mein Beispiel vom Pferdewettrennen).



Vielleicht denkst du dir jetzt: „Okay, das klingt ja einigermaßen verständlich. Doch was heißt das jetzt für mich?“ Das ist eine ausgezeichnete Frage, auf die ich dir sofort eine Antwort geben möchte.


Meditation als Antwort auf alle Fragen


Und für die Antwort möchte ich dich nun zu mir nach Indien ins Kloster einladen. Denn hier in Indien haben sie schon vor über 2000 Jahren niedergeschrieben, was die Antwort auf genau diese Frage ist. Du siehst also: Diese Probleme beschäftigen die Menschheit schon ziemlich lange – du bist also kein hoffnungsloser Einzelfall 😉. Und die Lösung lautet ….. MEDITATION.


Okay. Vielleicht ist dein Geist jetzt enttäuscht. Entschuldigung. Ich weiß, er findet Pferdewettrennen und Trommelwirbel aufregender als Meditation. Doch wenn du mir trotzdem noch ein paar Augenblicke deiner Zeit schenkst, wirst du verstehen, warum es sich auszahlt, dieses langweilige Thema nochmal genauer zu betrachten. Denn darin findet sich ein unglaublicher Schatz: innerer Frieden, unglaubliche Zufriedenheit, unbeschreibliche Freude und tiefe Erfüllung. Eine Meditationslehrerin hier in Indien hat die Wirkung von Meditation sehr schön auf den Punkt gebracht:

„Mit Meditation bist du glücklich, auch wenn dein Verstand es nicht ist.“

Denn Meditation ist ein Bewusstseinszustand und keine Technik. Ein Zustand, in dem sich die Wellen in unserem Gehirn verändern und wir plötzlich Zugang zu einem komplett neuen Lebensgefühl erhalten. Zahlreiche Forschungen haben die Wirkung inzwischen belegt:


Bereits 20 Minuten Meditation täglich bewirken:

  • Du hast weniger Angst, Sorgen & grübelst nicht ständig übers Gestern und Morgen.

  • Du bist glücklich – ohne Grund.

  • Du spürst eine innere Ruhe und Gelassenheit. Auch wenn im Außen Chaos herrscht.

  • Du schläfst besser und erholsamer.

  • Du hast mehr Energie im Alltag, auch wenn du schlecht schläfst.

  • Dein Immunsystem arbeitet besser – du wirst weniger krank und erholst dich schneller.

  • Du kannst dich besser konzentrieren – ohne Anstrengung.

  • Deine Verdauung funktioniert besser – häufig treten Sodbrennen, Blähungen und Durchfall aufgrund von Stress auf.

  • Häufig werden auch Verspannungen und Rückenschmerzen weniger – weil diese häufig durch Stress und innerer Anspannung ausgelöst werden.

  • Viele Menschen berichten auch von der Heilung von chronischen Krankheiten, die durch Stress ausgelöst werden (sehr häufig werden Allergien, Verdauungsprobleme, Migräne, Schlafstörungen usw. von Stress ausgelöst)

 

Aller Anfang ist schwer – du bist nicht allein!


Das klingt alles sehr verlockend, oder? Aber vielleicht hast du auch schon eine andere Erfahrung gemacht. Vielleicht hast du schon einmal Meditation ausprobiert und gemerkt, dass es UNMÖGLICH war, ruhig dabei zu werden. Dann möchte ich dich beruhigen. Du hast nichts falsch gemacht. Das ist absolut normal. Wenn wir mit Meditation beginnen, dann fühlt sich das zu Beginn oft gar nicht gut an. Denn: Wenn wir aus unserem hektischen Alltag kommen und uns hinsetzen, um zu meditieren, dann kann das anfangs einfach grauenvoll sein. Alles, was wir so verdrängt haben an Gedanken und Gefühlen, kommt dann in einer Wucht hoch. Das ist normal. Und ein Teil des Reinigungsprozesses.


Du kannst dir das so vorstellen, wie wenn du beginnst, eine Schublade aufzuräumen, die sehr voll ist. Wenn du sie öffnest, siehst du einmal all das Chaos, das darin herrscht. Genau das passiert, wenn du dich zur Meditation hinsetzt. Wenn du mutig genug bist, um die Schublade nicht sofort wieder zu schließen und wegzulaufen, sondern sie auszuräumen beginnst, dann wirst du manchmal überwältigt sein von der Fülle an Dingen, die du darin angesammelt hast. Du wirst schöne Dinge finden, die du schon längst vergessen hast. Und Dinge, von denen du dich fragst, warum du sie nicht schon längst weggeworfen hast. Der Boden rund um dich wird mit der Zeit vermutlich voller verschiedenster Dinge sein.



Ich fühle mich in solchen Momenten meistens zuerst fasziniert und dann komplett überwältigt. Ein Teil von mir würde dann am liebsten weglaufen. 😉 Doch: Wenn ich dann dranbleibe, mit Geduld die einzelnen Dinge sortiere und entscheide, was ich wegwerfen oder verschenken und was ich behalten möchte, dann kehrt mit der Zeit Ruhe ein. Und nach einiger Zeit habe ich eine aufgeräumte Schublade und kann die schönen Dinge, die ich gefunden habe, auf einmal wieder nutzen. Denn ich weiß ja jetzt nicht nur, dass sie in der Schublade sind, sondern finde sie auch.


Und genauso ist es mit der Meditation: Es ist ein Aufräumen, Sortieren und Reinigen unseres Geistes. Darum bringt Meditation uns auch Ruhe. Denn ein aufgeräumtes Umfeld strahlt mehr Ruhe aus als ein chaotisches. Du kennst das bestimmt von deiner Wohnung: Wenn überall dreckiges Geschirr, schmutzige Wäsche und Staub herumliegen, wirst du dich mit der Zeit nicht mehr sehr wohl fühlen. Vielleicht merkst du es anfangs gar nicht so stark, weil du dich schon längst an das Chaos gewöhnt hast, doch wenn du aufgeräumt hast, spürst du auf einmal, wie gut und wichtig das war. Und genauso ist das mit der Meditation. Wenn wir den Aufwand auf uns nehmen, dann werden wir mit einem Gefühl der Klarheit, Ruhe und Zufriedenheit belohnt.


Der richtige Zeitpunkt ist JETZT


Wenn du dir jetzt denkst: „Das klingt ja toll, aber ich habe wirklich keine Zeit zu meditieren“, dann möchte ich dir ein paar Hilfestellungen an die Hand geben, wie du die Zeit dafür finden kannst. Denn wenn du auf den richtigen Zeitpunkt wartest, dann wird der NIEMALS kommen. Amma (die spirituelle Führerin im Kloster hier) bringt dafür ein schönes Beispiel:

„Wenn wir darauf warten, dass der Geist Lust hat auf Meditation und spirituelle Praktiken, dann ist es so, als würden wir darauf warten, dass die Wellen im Meer aufhören, bevor wir zum Schwimmen hineingehen.“

Es wird immer Gründe geben, die Praxis auf morgen zu verschieben. Doch du wirst sehen: Morgen bist du glücklicher, wenn du HEUTE mit dem Meditieren startest. 😉


Doch nun zurück zu den Tipps, woher du die Zeit nimmst zum Meditieren:

  • Drehe dein Smartphone für einen Tag ab und lege es in eine Schublade. Du wirst staunen wieviel Zeit du auf einmal hast, wenn du es nicht ständig benutzt, um etwas im Internet zu recherchieren/auf Facebook rumzuhängen.

  • Drehe der Fernseher einen Tag lang nicht auf und schaue keine Videos auf Youtube usw.

  • Stelle den Wecker eine halbe Stunde früher – Meditation in den frühen Morgenstunden ist besonders wirkungsvoll, denn damit wird dein gesamter Tag besser. Und keine Angst: Meditation ist mit der Zeit mindestens genauso erholsam wie Schlaf und macht deinen Schlaf auch erholsamer. Seit ich meditiere, bin ich immer voller Energie – auch wenn ich einmal nur wenig Schlaf bekomme und oft aufwache.

  • Setze dich vor dem Schlafengehen zum Meditieren hin – statt ein Buch zu lesen oder fernzusehen. Das wird deinen Schlaf erholsamer machen und deine Schlafqualität signifikant erhöhen.

Du siehst also: Zeit ist genug da. Wenn du alle Tipps befolgst, dann könntest du vermutlich 4-5 Stunden täglich meditieren (du wirst staunen was allein Tipp 1 und 2 an freier Zeit bringen). Doch keine Sorge: soviel muss es nicht sein! Starte mit 10-20 Minuten täglich und steigere es dann.



Schöne Meditation zum Starten


Nachdem du nun bestimmt hoch motiviert bist, gleich heute mit dem Meditieren zu starten, gebe ich dir eine einfache Meditation mit an die Hand, mit der du leicht und sofort starten kannst.


Anfangs wirst du dich vielleicht noch nicht sofort ruhig und friedlich fühlen. Doch sei mutig und bleibe dran. Jeden Tag, für mindestens 30 Tage. Dann wirst du schon wirkliche Veränderungen spüren. Versprochen.


Einfache Atemmeditation mit dem Mantra Soham:

Um es dir leichter zu machen, habe ich sie dir als Audio aufgenommen. Du kannst sie dir hier anhören: MEDITATION Soham


Und falls du es lieber für dich machen magst, hier die schriftliche Anleitung:

  • Setze dich aufrecht hin. Entweder auf einen Stuhl oder auf den Boden. Achte darauf, dass deine Wirbelsäule gerade ist. Das ist wichtig, damit die Energie frei fließen kann.

  • Beginne dann, deinen Atem zu beobachten. Nimm wahr, wie der Atem durch deine Nase einströmt und wieder ausströmt.

  • Falte dann deine Hände vor der Brust in die Gebetshaltung und atme tief ein. Beim Ausatmen töne OM. Wiederhole das dreimal.

  • Spüre die Stille und den Frieden nach dem Tönen von OM.

  • Lege jetzt im Geiste (nicht laut aussprechen, nur denken) 2 Mantras über deinen Atem. Wenn du einatmest, denke im Stillen SO, und wenn du ausatmest HAM. Wiederhole das bei jedem Atemzug.

  • Wann immer Gedanken aufkommen, bringe sie zurück zu den Silben SO und HAM. Soham bedeutet übersetzt „I bin DAS“. Es ist ein philosophisches Mantra, das uns mit unserem ursprünglichen Selbst, unserer Seele verbindet und uns zurück zu uns selbst bringt.

  • Nach 10 Minuten lasse die Silben MA und OM langsam los. Spüre die Ruhe und Stille in dir. Verweile darin und teile sie mit der ganzen Welt. Du musst nicht wissen, wie das geht. Allein dein Gedanke daran, dass du sie mit der Welt teilst, wird seine Wirkung haben.

  • Wenn du die Meditation beenden möchtest, dann reibe die Handflächen aneinander und halte sie vor deine Augen. Stelle dir vor, dass du die Ruhe einspeicherst und mit in deinen Alltag nimmst. Dieses kleine Ritual wird dir helfen.

  • Optional (falls dir das too much ist, lasse es einfach weg – ist aber sehr schön): Bringe dann deine Hände vor der Brust zusammen und singe dreimal das Mantra „Lokah samastah sukhino bavantu“ – Es bedeutet „Mögen alle Wesen in allen Welten glücklich und Zufrieden sein“. Ein schönes Mantra, das inneren Frieden schenkt.

  • Verneige dich sanft.

  • Bewege dann langsam den Körper, strecke und räkle dich und öffne sanft die Augen.

 

Du bist nicht allein!


Wenn du Fragen hast, dann komme gerne auf mich zu und schreibe mir. Falls du meine Handynummer nicht hast, dann hier meine E-Mail-Adresse: julia@herzenslachen.at

Kleine Vorwarnung: Ich bin nicht immer online, d.h. bitte um etwas Geduld, falls ich nicht sofort antworte 😉 

62 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


e.halbwidl
Jan 24

Liebe Julia, vielen lieben Dank, das du das alles mit uns teilst. Die Vorteile der Meditation sind so sonnenklar, doch wie schafft man den emotionalen Background und Raum und Zeit dafür im Alltag?

Herzliche Grüße aus Wien, dicke Umarmung, Ernestine ✨

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Julia Grammel
Jan 26
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Danke für deine schöne Frage, liebe Ernestine! Meiner Erfahrung nach erfordert es eine klare Entscheidung und dann folgt der Rest. Sobald ich mir klar werde, dass ich das WILL und weiß WOFÜR kann ich einen Rahmen festlegen. Am leichtesten ist es in der Tat morgens vor allem anderen. Denn untertags passiert viel unerwartetes und es ist hilfreich eine feste Zeit zu haben und einen festen Ort.  Zumindest die ersten 2-3 Wochen. Richte dir den Ort schön her, mit einer Kerze usw.


Sobald es eine Routine geworden ist, geht's leichter! Es erfordert eine gewisse liebevolle Hartnäckigkeit 😀 emotional kannst du dir immer vor Augen führen: auch wenn du dich nicht nach meditation fühlst, heißt es nicht, dass du es nicht trotzdem…

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